Der
Geschichte nach hatte Ignaz Rojacher, der letzte Knappe am Goldberg eine
ältere Schwester Namens Maria Reitmoser (1840 - ????) Diese einzige
Schwester sollte nach dem Tod des Kolm Naz (so wurde Rojacher von
seinen Weggefährten genannt) am 04. Jänner 1891 die Goldminen in
den Hohen Tauern erben bez. übernehmen.
Ignaz Rojacher: 23.04.1844 - 4.01.1891 |
Der
kinderlose Kolm Naz hatte daher seinen gesamten Besitz schon zu
Lebzeiten seiner schönen aber hartherzigen Schwester Maria Reitmoser
geb. Rojacher versprochen.
Reitmoser die auf der Südseite in Rojach
bei Heiligenblut (Kärnten) wohnte, bekam daher bereits zu Lebzeiten
von Rojacher eine Karte mit den ergiebigsten Goldgängen der Hohen Tauern (Goldberggruppe) geschenkt.
Rojacher
meinte dazu: Maria i hob koane Kinder und daher solltest du, sowie
Josef und Josefine (Marias Reitmosers Kinder) bei meinem Tode die
besten Gold-Gänge in den Tauern erhalten, damit Eure Zukunft
gesichert ist.
Rojacher war in gescheiter Mann und behielt seine
Karte mit den besten Golderzgänge im Kopf. Er fertigte daher nur
eine Tauerngoldkarte an und diese übergab Rojacher 1886 im Zuge
eines Besuches mit seiner Frau Cilli, seiner Schwester Maria Reitmoser.
Ignaz
Rojacher starb viel zu Früh mit 47 Jahren am 04. Jänner 1891 in
Rauris und somit ging das Erbe des Kolm Naz auf seine Schwester Maria
Reitmoser über. Reitmoser erreichte die Nachricht vom Tod Ihres
Bruders im Mai 1891. Laut Ihres Nachbarn Brenner Hias konnte die
Reitmoserin ihr Glück über den Tod ihres Bruders kaum fassen und
machte sich schon am nächsten Tag nach der Todesnachricht auf den
Weg ins Gaisbachtal (heutiges Raurisertal)
Laut
Überlieferung meinte Reitmoser zum Tod ihres Bruders Rojacher: Mei,
er war mir a guada Bruda, aber jetzt gehört des Tauerngold mir. Als
die Reitmoser Maria am 12. Mai 1891 früh morgens aufbrach war das
Wetter Sonnenklar, jedoch lag noch immer tiefer Schnee in den Hohen
Tauern.
Marias Nachbar Brenner Hias riet ihr daher ab, den schweren Gang mit den Schneeschuhen über die Tauern zu wagen, zumal ein Wetterumschwung zu erwarten war.
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Knappen um 1889 Rojacher unterste Reihe, zweiter v. links. |
Marias Nachbar Brenner Hias riet ihr daher ab, den schweren Gang mit den Schneeschuhen über die Tauern zu wagen, zumal ein Wetterumschwung zu erwarten war.
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Rad- oder Maschinenhaus 2.170 Meter |
Nahe dem Maschinen Graben auf der Rauriser Seite der Hohen Tauern muss Maria dann den Bärfeller Toni verletzt aufgefunden haben, da man diese dann später dort Tod auffand. Was danach geschah kann nur anhand von Funden und mündlichen Überlieferungen vermutet werden.
Der
Säumer (Träger von Waren über die Tauern) Bärfeller Toni war auf
dem Weg zum Knappenhaus (auf 2.175meter) und hatte sich wohl mit dem
Wetter geirrt, da er auch sein Säumerpferd "Agris" auf den
Goldberg mitführte. Anmerkung: Die Säumer gingen immer zu Fuß da
auf dem Rücken der Pferde die Waren (meist Lebensmittel, Salz, Wein
usw.) mitgeführt wurden.
An einer Abrisskante stürzte der Bärfeller Toni ab und verletzte sich so sehr, dass er nicht mehr laufen konnte. (Nähe Maschinenhaus)
An einer Abrisskante stürzte der Bärfeller Toni ab und verletzte sich so sehr, dass er nicht mehr laufen konnte. (Nähe Maschinenhaus)
Als
die Reitmoserin den Bärfeller Toni fand, dürfte sie diesen aber
nicht geholfen und ihn alleine zurückgelassen haben. Tonis Pferd
Agris allerdings führte sie bei sich. Dieses wurde nämlich später,
tot, in der Nähe des Barbarfalles (oberhalb des heutigen
Naturfreudenhaus Kolm Saigons) aufgefunden den Rucksack der
Reitmoserin auf seinen Satteltaschen. Neben Agris lag Marias Hund
Silver ebenfalls erfroren. Von der Reitmoser Maria und der
Tauerngoldkarte fehlt allerdings seit dieser Zeit jegliche Spur.
Selbst nach monatelangen Suchen wurde kein einziges Zeichen der
Reitmoserin gefunden.
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Stollenkarte der Goldbergruppe Rauris |
Hierbei dürfte Sie im Schneesturm die Orientierung verloren haben und abgestürzt oder unter ein Schneebrett gekommen sein.
Oder aber auch sie wurde in Ihrem Stollen verschüttet. Sollte Maria abgestürzt sein, so könnte sie von Wildtieren gefressen und die Bartgeier ihre Knochen zerkleinert und verschluckt haben.
Seitdem
machten sich schon hunderte Glücksritter auf die Suche nach der
Tauerngoldkarte des Ignaz Rojacher. Die Karte wird heute noch im
Gelände unter Zweigen und Büschen zugewachsen vermutet. Auch wenn
man heute das Gold nicht mehr Selbst aus dem Berg brechen darf, einen
ordentlichen sehr hohen Finderlohn ist allemal zu erwarten.
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